Berichte vom Wintertrainingslager in Chomutov 2016

Tag 1 der Winterolympiade bzw. Operation „bootcamp“ 

Mit 10-minütiger Verspätung trafen die letzten Teilnehmer der Winterolympiade am Sammelplatz ein. Hochmotiviert und zu diesem Zeitpunkt auch noch als gemischtes Team unterwegs, schlugen wir uns in Richtung CSSR (Schechschei) durch. Die Trainer/in (Petra und Jack) hatten sich bei der deutschen Handballnationalmannschaft Inspiration geholt und standen an der Sportstätte bereit, ihre Schützlinge abzuholen. Nach euphorischer Begrüßung ging es sofort zur Sache… es folgte die Zimmereinteilung. Hierbei kam es zum ersten Eklat: Die Männermannschaft hatte ein Zimmer zu wenig, der jüngste Feldspieler sollte im Mädchenschlafzimmer einquartiert werden. Dank der selbstlosen Haltung einer Teilnehmerin, welche ihr Bett und somit den Platz neben ihrem Angetrauten bereitstellte, konnte weiteres Übel abgewendet werden. Im Verlauf des Abends stellte sich jedoch heraus, dass diese Provokation durch die mengenmäßig unterlegenen Herren durchaus beabsichtigt war. Der so harmlos erscheinende Jugendliche war der Joker der Männermannschaft und sollte in der Nacht weiter gepusht werden. Außerdem hatte Trainer Jack systematisch geplant, den früheren Kreismeister Markus B. von seiner Frau zu isolieren. Trainer Jack war bereit, für den Sieg der Männer, Ehen zu zerstören. Die isolierte Ehefrau jedoch ließ nicht zu, dass die weibliche Moral unterwandert wurde. Bei der abendlichen Einstimmungsrunde schlugen die Frauen zurück. Den strategisch geplanten und bedingungslos ausgeführten Gegenschlägen hatten die Männer nichts entgegenzusetzen. Den Frauen gelang mit: Wortgewandtheit, Nüchternheit und unter Einsatz der weiblichen Reize der erste Etappengewinn. Nach dieser Niederlage versanken die Männer in Selbstmitleid und wachten am nächsten Morgen völlig verkatert und demontiert auf. Die Damen hingegen waren ausgeruht und sahen dem zweiten Tag völlig gelassen entgegen.

Tag 2 

 Nach einem reichhaltigen Frühstück, vor dem selbstverständlich die Frauen schon eine Trainingsrunde absolviert hatten, ging es in die Wettkampfhalle. Trotz aller Neutralität soll hier nicht verschwiegen werden, dass schon bei der Auslosung der ersten Paarungen Unregelmäßigkeiten auftraten. Trainer Jack schaffte es immer wieder, gegen eine der angeschlagenen Spielerinnen anzutreten. Die Olympischen Disziplinen wurden ausnahmslos auf die männlichen Teilnehmer abgestimmt, so dass die Damenmannschaft mit Brachialgewalt in die Knie gezwungen wurde. Trainerin Petra legte mehrfach an diesem Tag Beschwerde gegen diese Vorgehensweise ein. Ihr Protest wurde allerdings sofort im Keim erstickt. Da die weiblichen Teilnehmerinnen aber dem olympischem Gedanken verpflichtet sind, trugen sie die erste Niederlage mit absoluter Gelassenheit. Am Nachmittag sollten „Sternstunden des Sportes“ folgen. Die Athletinnen, welche sich in der Erwärmungsphase in einer Top-Verfassung befanden, mussten leider in der Qualifikation feststellen, dass sie übermotiviert zu Gange waren und folglich auch einige Niederlagen einstecken mussten. Im Verlauf stellten sich Schwächen beim Punktgewinn beim Tischtennis, Badminton und Volleyball ein. Unerklärlicherweise traten Wadenkrämpfe, Verspannungen, Husten, Schnupfen, Heiserkeit und teilweise auch Erblindungen komplex auf. Einer Teilnehmerin passierte etwas Unfassbares, ihr brach ein Fingernagel ab. Auf Grund dieser Widrigkeiten gelang es den Damen und Mädchen nicht, ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Die beste unter den Frauen (Petra) lag am Ende des Tages mit vier Punkten hinter den besten Männern (Jack, Ronald und Jochen). Zur Motivation verteilten die Mannschaftsmütter Süßigkeiten und legten mit den Spielerinnen noch ein paar Trainingseinheiten hin. Frühes Zubettgehen, Massagen und intellektuell anspruchsvolle Gesellschaftsspiele, sicherten die Moral des Teams. Tag drei konnte kommen!

Tag 3 

Am Mittwoch begann der Tag mit dem Frühstück um 8.30 Uhr. Die große „Überraschung“ war, dass es keine Hörnchen gab, der Bäcker hatte nicht geliefert. Dafür gab es gekochte Eier (blau) und leckere Pfannkuchen. Jack unternahm trotzdem den Versuch, Hörnchen zu bestellen, beinahe hätte es anstelle dessen Wiener Würstchen gegeben. Heute gab es auch den guten mitgebrachten Kaffee. Mit einem gut gefüllten Magen ging es zur ersten Trainingseinheit. 5 Runden warmlaufen, rhythmische Gymnastik mit Musik unter Anleitung von Lulu und Dehnübungen unter Anleitung von Katrin waren der Beginn. Unter der strengen Aufsicht der Trainer Jack und Ronald war das alles nicht so leicht zu bewältigen. Als nächstes folgte der erste Tageswettbewerb für das Punktesammeln: Tischtennisball-Weitwurf. Bei diesem Wettbewerb zeigten die Teilnehmer sehr unterschiedliche Ergebnisse. Den weitesten Wurf erzielte Jochen und den kürzesten Wurf Inge. Das Punktekonto aller Teilnehmer wurde durch diesen Wettbewerb wesentlich verändert. Danach wurden durch Jack 2 Mix-Mannschaften gebildet und es wurde endlich Handball gespielt. Dieses Spiel brachte viele Überraschungen, da 4 Teilnehmer noch nie Handball gespielt haben. Katrin als Newcomer erzielte sogar ein Tor, ansonsten wogte das Spiel hin und her und endete mit einem Unentschieden. Es folgten das Mittagessen und eine kurze Pause. Um 14.30 Uhr ging die Punktejagd mit einem Sieben-Meter-Werfen weiter. Im Ergebnis wurde die Jugend ungefährdeter Sieger vor der Männer- und der Frauenmannschaft. Die Frauen und die weiblichen Teenies gingen ab 15.30 Uhr in die Sauna. 2 Durchgänge fanden im Dunkeln statt, da der Lichtschalter sich versteckt hatte. Nachdem endlich der Schalter sich zeigte, konnte der letzte Saunagang im hellen Licht genossen werden. Während dieser Zeit machten die Männer und Inge einen Ausflug ins Stadtzentrum. Nach Rückkehr vom Ausflug und aus der Sauna gab es zur üblichen Zeit das Abendessen „Spagetti Bolognese“ zur Freude aller Teilnehmer. Am Abend ist der Tag bei geselligen Spielen der Teilnehmer ausgeklungen. Wir sehen dem 4. Tag erwartungsvoll und mit Freude entgegen.

Tag 4 

Am heutigen Donnerstag wollten wir unseren trainingsmüden Muskeln etwas Ruhe gönnen und einen Ausflug unternehmen. Über das Ausflugsziel war man sich lange nicht einig, erst nach intensiver Diskussion und einer klaren Ansprache der Männerriege einigte man sich auf eine Shoppingtour ins nahe gelegene Chomutov. Um auch mal Land und Leute kennenzulernen, fuhr das Führungsauto mit Jack & Co nicht auf direktem Weg ins Chomutover Zentrum sondern legte zur Freude aller Teilnehmer einen kleinen Zwischenstopp mit einem Spaziergang ins Nirgendwo ein. Den Vogel allerdings schoss im Anschluss daran Ronald ab, der nach einer Konsultation mit seinem Handy glaubte, den Weg zu kennen. Schnell war jedoch klar, dass der angekündigte Kreisverkehr nicht auf unserer Route lag und wir stattdessen bergauf, in Richtung Deutschland fuhren. Aber auch diesen kleinen Abstecher nahmen alle mit Humor und letztlich kamen wir doch noch in Chomutov an und hatten großes Glück, dass keines der Autos in dem überaus engen Parkhaus Schaden nahm. Endlich ging es ans Shoppen und die Frauen- und Nachwuchsriege kehrte mit vollen Taschen und entspannten Gesichtern zum Treffpunkt zurück. Markus, unser Kreismeister, brachte uns nun auf direktem Weg in unser Quartier zurück. Nach üppigem Mittagsmahl und äußerst kurzer Verdauungszeit, nutzten wir die freie Sporthalle für ein schnelles Fußballspiel, das außerhalb der Wertung stattfand. Es wurden gemischte Mannschaften gebildet, wobei sich beide Teams nichts schenkten und bis zum Umfallen um jeden Ball kämpften. Die zuschauenden Fußballprofis auf den Rängen glaubten sicherlich, ihren Augen nicht zu trauen. Leider mussten wir unsere sportlichen Aktivitäten vorzeitig beenden, da die Sporthalle offenbar bereits den Fußballern versprochen worden war. Nach der obligatorischen Dusche trafen wir uns in gemütlicher Runde zum Kaffee trinken und verabredeten uns zu einer weiteren lockeren Trainingseinheit am Abend. Am vierten Trainingstag war bei der Männerriege eine deutliche Leistungssteigerung zu erkennen, während sich bei einigen Frauen erste Zipperlein in Form von Muskelkater, leichten Zerrungen und massiven Achillessehnenbeschwerden bemerkbar machten, was die Beweglichkeit einschränkte. Dennoch gaben alle beim Volleyball-, Badminton- und Handballspielen ihr Bestes. Der vierte Wettkampftag endete in gemütlicher Runde und es wurde viel gelacht. Der im Hotel installierte „Querpatanoster“ hat uns zu später Stunde sicher in unsere Zimmer gebracht.

Nachtrag der Redaktion 

Die allabendlichen Gesprächskreise, welche zunächst als Hilfe zur Selbsthilfe gedacht waren, mündeten auch an diesem Abend in Bauchkrämpfen, verursacht durch Lachattacken.

Tag 5 

 Durch die Nachwehen des letzten Abends, wurde das morgendliche Aufstehen und Frühstücken sehr träge und wesentlich ruhiger ausgeführt. Hinzu kam, dass das A- Team (Frauenteam) durch die Abreise der Spitzensportlerin „Reisi“ extrem geschwächt wurde. Nachdem wir uns die Hallenhoheit gesichert hatten, begann pünktlich 10:30 Uhr die erste Trainingseinheit (lockeres Aufwärmtraining) in Form von Zumba, angeleitet durch die dynamischen und professionellen Fitnesstrainerinnen Luisa und Stine.

Alle drei Mannschaften waren trotz Verletzungen und Schwächen in der Lage, noch einmal alles zu geben. Nach schweißtreibenden 1 ½ Stunden leitete der Trainer die Regenerationsphase ein, indem er alle Athleten/innen aufforderte, diese Zeit für Einreibungen und Massagen zu nutzen. Wahlweise standen auch Wellness- und Beauty-Behandlungen zur Auswahl, diese wurden von den hübschen jungen Profispielerinnen genutzt. Nachmittags wurden von allen letztmalig Spitzenergebnisse erzielt. Der Abpfiff erfolgte durch Trainer Jack um 17:00 Uhr, danach zogen sich die Teilnehmer stolz erfüllt zurück, denn jeder einzelne hat an diesen Tagen alles gegeben und ist über sich hinaus gewachsen. Die abendliche Auswertung der diesjährigen Winterolympiade mündete in einer flammenden und ergreifenden Rede des Vollbluttrainers Jack Dorn. Diese trieb allen Teilnehmern Pippi in die Augen. Es herrschte absolute Einigkeit darüber, dass eine Fortsetzung in 2017 folgen muss! Ergebnisstabelle: 

Gemischtes Frauenteam (Profis + Amateure) 27 Punkte 

 Gemischtes Männerteam (Profis + Teilprofis) 27 Punkte 

 „Jungfrauen“- Team(Profis) 27 Punkte

Tag 6 - Abreise 

 Alle sind wieder gut in der Heimat, trotz hohem Verkehrsaufkommen, gelandet.